YoMo Fokus | Kranich // Bakasana

Yoga am Motivationsmittwoch

#2 Kranich // Bakasana

Eine Asana im Fokus – 4 Wochen lang. #yomo #fokusasana

 
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Der Anfang

Asana Nummer zwei steht im YoMo Fokus an: der Kranich beziehungsweise die Krähe.

Zwei verschiedene Bezeichnungen, deren Name mit der Ausführung oft verwechselt wird. Bakasana ist der Kranich und Kakasana bezeichnet die Krähe.

Krähe bzw. Kranich sind beide Arm-Balance-Posen, für die es neben einer guten Core-Kraft, auch starke Schultern, Arme und Handgelenke braucht. Das Geheimnis einer jeden Balance-Haltung ist der Punkt des Gleichgewichts, die Einpünktigkeit zwischen vorne und hinten, linke und rechts. Ist die Ausrichtung stimmig, braucht es im Grunde kaum Muskelkraft. Die Hände sind in dieser Haltung die Basis, daher ist es unerlässlich die Handflächen groß aufzulegen und die Finger weiter aufzuspreizen, indem Handwurzeln und Fingerspitzen sich aktiv mit dem Boden verbinden, verankern.  Kraftvolle Hände entlasten die Handgelenke. Generell ist es hilfreich, den Aspekt von Kraft, Mut und Selbstvertrauen als Intention mit in die Asana zu nehmen, wenn sie eingenommen und gehalten wird. Die Hände schieben in den Boden, der Körper wird dadurch vom Boden wegschoben, Brust und Bauch sind aktiv, während der gleichmäßige Atem die Asana ausfüllt und bewahrt. Um in die Haltung zu kommen und die Mitte zu halten, helfen die Energieverschlüsse Mula und Uddiyana Bandha.

Bedeutung

Das Sanskritwort ‘Baka’ bedeutet Kranich und ‘Kaka’ Krähe. Der Zusatz Asana deutet die (Körper)Stellung an.

Herkunft

Kākāsana ist eine Asana gemäß Vers 27 des Śrītattvanidhi: "Lege die Hände und Unterarme wie in cātakāsana. Berühre die Ohren mit den Knien und halte die Arme mit den Oberschenkeln. Dies ist kākāsana, die Krähe". Die Śrītattvanidhi aus dem 19. Jahrhundert ist eine Sanskrit-Abhandlung, die 80 primäre āsanas oder "Haltungen" und einige zusätzliche beschreibt. Kākāsana findet sich zudem in "First Steps to Higher Yoga" und wird in der Mallapurāṇa-Liste der āsanas erwähnt. Die Mallapurāṇa ist ein seltener Sanskrit-Text über das indische Ringen, wie es insbesondere von den Jyeṣṭhimallas praktiziert wird. Jyeṣṭhīmalla bedeutet soviel wie „großer Kämpfer" und bezieht sich auf eine alte Klasse von Kriegern, wie sie in den alten indischen Kampfkünsten (dhanurveda) definiert wird. Mehrere Kriegerclans in Indien waren Adepten der Kampfkunst. So waren die Jyeṣṭhīmallas des mittelalterlichen Indiens Experten in einer Art des Ringens namens vajra-muṣṭi, das mit Schlagringen ausgeübt wurde. Quelle

Cātakāsana ist – rein von der Form her – eine Art kompakter Delfin (Shishulasana oder auch Ardha Pincha Mayurasana) und bedeutet übersetzt ‚Himmelsvogel‘ oder ‚Spatz‘. Aus dem Vierfußstand die Unterarme und weit gefächerten Hände ablegen, das Gesäß heben (Delfin) und dann die Knie zum Bauchnabel ziehen und halten. Somit kann diese Asana gut als Vorübung für Kranich oder Krähe genutzt werden.

Ähnlich wie Mandukasana (unser Fokus Asana #1), sei Bakasana eine der vierundachtzig Āsanas, die Shiva aus 84.00.000 Lebewesen zu 84 Yogastellungen auswählte und sie dann lehrte, um dem menschlichen Körper Gesundheit und Wohlbefinden zu verleihen. Quelle

Je nach Tradition kommt es auch hier zu Varianten der Ausführung. Im Yoga Vidya Yoga wird der Kranich im Sanskrit mit „e“ geschrieben und ist eine Haltung, die aus dem Stand heraus eingenommen wird, nicht aus der Hocke oder Vorbeuge. Umsetzung Bekasana: aus Tadasana, der Berghaltung, mit beiden Händen einen Fuß umfassen und ihn zum Bauch heranziehen, dann zum Brustbein, zur Stirn und hinter den Kopf. Schließlich die Hände vor dem Brustkorb zusammenlegen.

 
 
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Ausführung der Pose

Auch wenn die beiden Haltungen beinah gleich aussehen und selbst in der Yogawelt die Termini nicht immer eindeutig differenziert werden, gibt es feine Unterschiede in der Ausführung.

Bei Bakasana (der Kranichstellung) werden die Knie angezogen und hoch an die fast geraden, gestreckten Oberarme geklemmt. Die Körpermitte ist stark, die Hüften sind so hoch wie möglich angehoben und der Rücken ist leicht gerundet.

In der Krähenstellung, Kakasana, muss das Knie nicht außen an den Arm geklemmt werden. Die Arme sind circa in einem 90-Grad-Winkel angewinkelt (wie Chaturanga-Arme) und die Knie beziehungsweise die Schienbeine ruhen mittig der Oberarme (im Trizeps). Auch hier spielt eine kraftvolle Körpermitte eine tragende Rolle, um spielerisch und mit Leichtigkeit die Kraft und Balance zu halten.

Aus der Hocke geht es auf die Zehenspitzen, nach vorne auf die Hände beugen. Die Hände sind unter dem Schultergelenk flach, mit weit gespreizten Fingern, geerdet und erzeugen eine große Auflagefläche für das tragende Fundament. Der Blick geht so weit wie möglich nach vorne. Das Gesäß wird nach oben geschoben, die Knie in Richtung der Achseln auf den Oberarmen ablegen (außen oder mittig des Oberarms; unabhängig von der finalen Asana ist es für den Anfang gut überhaupt erst einmal zu schauen, wo die Knie gut zum liegen kommen). Den Rücken atmend runden und die Hände in den Boden schieben, Gewicht nach vorne verlagern. Ein- und Ausatmen, Bauchmuskulatur anspannen, Einatmung Mula Bandha, Beckenboden aktiv, und die Füße (nacheinander oder gleichzeitig) vom Boden abheben. In der Ausatmung Uddiyana Bandha (unterer und mittlerer Bauch aktiv) setzen und das Gesäß oben/hoch halten. Gegebenenfalls für den Kranich (Bakasana) die Arme strecken, sofern die Knie außen am Arm sind; für Kakasana die Arme gebeugt halten und in Ruhe weiter atmen, Balance finden und losfliegen.

Welche Wirkung erzielt diese Asana?

• körperlich Kräftigung der Handgelenke, Flexibilität. Stärkung der Arm- und Bauchmuskeln. Förderung von Körperbewusstsein und Balance

• geistig die Haltung kann helfen Selbstbewusstsein, Mut, Gleichgewicht, Willenskraft zu entwickeln, sowie Konzentrationsvermögen und die Fähigkeit zum inneren Fokus zu fördern

• energetisch aktiviert und ist gleichermaßen harmonisierend

„Leben heißt zu lernen wie man fliegt.“

(Zitat von Stephen Schwartz)

Bleib neugierig – mehr Infos zu den Stellungen, Hintergründe und Details zu der jeweiligen Asana und den YoMo-Fokus-Stunden findest du hier in den nächsten Wochen unter dem Stichwort “Fokus Asana”.

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