YoMo Fokus | Fisch // Matsyasana

Yoga am Motivationsmittwoch

#4 Fisch // Matsyasana

Eine Asana im Fokus – 4 Wochen lang. #yomo #fokusasana

 

Der Anfang

Asana Nummer vier im YoMo Fokus ist der Fisch.

Geschichte

»Vor langer, langer Zeit geschah es, dass Brahma, der Schöpfer, einschlief und eine Periode der kosmischen Auflösung auslöste (Pralaya). Es begann zu regnen, und das Wasser begann zu steigen. In diesem Chaos stahl ein Dämon namens Hayagreeva die vier Veden, in denen die gesamte heilige Weisheit der Welt enthalten war, und machte sich aus dem Staub. … Vishnu, der Bewahrer, nimmt von Zeit zu Zeit eine weltliche Gestalt an, um die Schöpfung und ihre Geschöpfe zu retten, wenn die kosmische Ordnung (Dharma) bedroht ist. Die Form, die er annimmt, hängt von den Erfordernissen der jeweiligen Zeit ab. Dieses Mal nahm er die Form eines Matsya (Fisches) an. 

Die Geschichte von Matsyavatar

Der gute König Satyavrat badete in einem Fluss, als ein winziger Fisch in seine schalenförmigen Hände schwamm und rief: "Majestät, beschütze mich!" Der König setzte den Fisch in eine Kokosnussschale und nahm ihn mit nach Hause. Am nächsten Morgen war der Fisch so groß, dass er die Schale ausfüllte. Der König stellte eine größere Schale her, und dann immer größere Schalen, Teiche und Seen, aber der Fisch wuchs schnell über jedes Gefäß hinaus. Schließlich beschloss der König, den Fisch ins Meer zu bringen. "Bitte setz mich nicht in ein Meer, in dem es Ungeheuer gibt!", sagte der Fisch. Inzwischen war klar, dass dies kein gewöhnlicher Fisch war. Satyavrat faltete seine Hände und flehte den Fisch an, seine wahre Gestalt zu zeigen und zu erklären, was hier wirklich geschah. Unverzüglich stand Lord Vishnu vor ihm. Er sagte Satyavrat, dass in sieben Tagen die ganze Welt überflutet werden würde. "Aber ich werde ein Boot für dich schicken", sagte der Herr, "und du wirst mir helfen, die Welt wiederaufzubauen. Während der nächsten sieben Tage musst du alle Samen und Pflanzen sammeln, die auf der Erde wachsen, und die feinstofflichen Körper aller Arten von Lebewesen. Wenn ich ankomme, legst du all das in das Boot. Benutze Vasuki, die kosmische Schlange, als Seil, um das Boot an der Flosse auf meinem Kopf festzubinden, und ich werde dich sicher über die Flut tragen." So belud Satyavrat zur festgesetzten Zeit das Boot mit allen Arten von Samen und Heilpflanzen und mit den subtilen Formen aller Lebewesen. In der Zwischenzeit hatte Lord Vishnu, Matsyavatar, die Veden aus Hayagreevas Klauen gerettet und sie sicher mit der weltrettenden Fracht verstaut. Während sie segelten, sprach Matsyavatar göttliche Weisheit zu Satyavrat und lehrte ihn alles über die Yogas von Jnana (Weisheit), Bhakti (Hingabe) und Karma (Handeln). Heute ist seine Rede als die Matsya Purana bekannt. Sie segelten über Zeitalter und Äonen, bis Brahma erwachte. Eine leuchtende neue Welt tauchte aus dem Ozean auf, und Satyavrat wurde der Manu - der Gesetzgeber, Herrscher und Vater der Geschöpfe dieses neuen Zeitalters.« [1]

Matsyasana
Der Fisch, aus dem Sanskrit abgeleitet bedeutet Matsya „Fisch“ und asana "Pose" oder "Haltung". Diese Asana ist eine liegende Rückbeuge, die oft am Ende einer Yogapraxis eingenommen wird. Sie gilt gemeinhin als Folgeasana zu Sarvangasana, dem Schulterstand (z.B. in der 1. Serie des Ashtanga Vinyasa Yoga oder bei Yoga Vidya/Sivananda Yoga).  Rückbeugen kräftigen die Rückenmuskulatur, dehnen die Schultern und die Körpervorderseite (deshalb ist das Synonym für Rückbeugen auch „Herzöffner“) und verbessern die Flexibilität der Wirbelsäule. Durch die Dehnung der gesamten Atemhilfsmuskulatur kann die Atmung bei regelmäßiger Praxis vertieft werden, was die Qualität des Atems insgesamt verbessert. Um eine Stauchung der Wirbelsäule zu vermeiden, ist es unerlässlich, dass Rückbeugen gut vorbereitet werden. Es braucht Länge - in den Hüftbeugern und den Körperflanken, Mobilität in den Schultern und aktive Rückenmuskeln.

 
 
 
 

Modifikationen

Setze dich aufrecht in Dandasana (der Stockhaltung), die Beine gerade vorgestreckt. Drücke die Hände (oder Fingerspitzen) seitlich in den Boden. Hebe die Brust (und verlängere die Schlüsselbeine). Richte die Ellbogen nach hinten und beuge sie nach hinten unten, während die Schulterblattspitzen nach innen ziehen und sich die Schlüsselbeine weiter weiten.
Bewege nun die Hände ein wenig hinter dich. Rolle die Schultern nach hinten, beuge die Ellbogen und hebe die Brust. Hebe und öffne die Rückseite deines Herzens. Verlängere den oberen Teil der Wirbelsäule und halte den Nacken lang (die Kehle ist frei, das Kinn neutral positioniert).
Lege dich nun auf den Rücken, die Knie gebeugt. Hebe die Hüften und lege die Hände mit den Handflächen nach unten unter das Gesäß. Strecke die Beine. Rolle die Schultern nach hinten und drücke die Unterarme auf den Boden. Ziehe die Spitzen der Schulterblätter zum vorderen Körper hin und hebe damit den Brustkorb an (das Herz liegt sozusagen in den Schulterblättern und wird so erhoben). Verlängere atmend die Wirbelsäule von den Schulterblättern bis zur Schädelbasis. Hebe den Brustkorb weiter an und dehne den hinteren Körper, um den Kopf zurückzubringen, bis er gerade den Boden berührt. Je nachdem, wie hoch der Brustkorb angehoben ist, nähert sich entweder der Scheitel oder der Hinterkopf dem Boden. Verkürze nicht den Nacken – hier darf weiterhin Länge herrschen. Das gesamte Gewicht ruht auf den Unterarmen und Ellbogen, nicht auf dem Schädel. Der Kopf sollte frei schweben, entspanne Nacken und Gesicht.  Atmend werden die Unterarme weiter nach unten gedrückt und der Herzraum gehoben (Spitzen der Schulterblätter in Richtung des Herzens). 
Lasse alle Muskelaktivitäten los, die nicht direkt mit der Aufrechterhaltung der Haltung zu tun haben: entspanne die Augen, den Kiefer und die Kehle. Du liegst nun wie ein Fisch im Wasser. Bleibe so lange, wie angenehm und senke dann Brust und Kopf auf den Boden, löse die Hände aus der Haltung und rolle dich langsam in Rückenlage oder eine sitzende Position. 

Menschen mit Rücken- oder Nackenverletzungen sollten einen erfahrenen Lehrer zu Modifikationen befragen, indem sie Hilfsmittel zur Unterstützung verwenden – bei Migräne, hohem oder niedrigem Blutdruck geht man achtsam und besonnen in die Haltung – oder vermeidet diese Pose. 

Welche Wirkung erzielt diese Asana?

• körperlich kann Abhilfe bei verspannten Schulter- und Rückenmuskeln schaffen, bringt mehr Flexibilität in den Lenden- und Halswirbelbereich. Stärkung der oberen Rückenmuskulatur und Öffnung der Körpervorderseite (Brustwirbelbereich). Dehnung der Brust- und Halsmuskeln, Kräftigung der Rückenmuskeln

• geistig die Haltung kann helfen Weite im Herzraum zu kreieren (das Herz zu öffnen und emotionale Spannungen zu lösen), was ein Gefühl von Freude und Freiheit erschafft

• energetisch aktivierend, öffnend (Herz- und Kehlzentrum)

Nur ein unschuldiger, verletzlicher Geist ist fähig zu lernen.“ Krishnamurti

Bleib neugierig – mehr Infos zu den Stellungen, Hintergründe und Details zu der jeweiligen Asana und den YoMo-Fokus-Stunden findest du hier unter dem Stichwort “Fokus Asana”.

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Quellenangaben:
[1] https://yogainternational.com/article/view/the-mythology-behind-matsyasana-fish-pose